Panorama

Nachtrag von gestern, da ging das Internet nicht:

 

Heute waren wir wieder in Quito unterwegs. Diesmal ganz ohne ecuadorianische Begleitung, also habe ich heute fast gar kein Spanisch gesprochen. Das ist aber nur eine kurze Pause vor morgen, wenn wir dann unsere Tutoren, die Betreuer im Projekt kennenlernen – dann werde ich wohl den ganzen Tag nur spanisch sprechen. Heute jedenfalls waren wir mit einer Ex-Freiwilligen unterwegs, die vor zwei Jahren in Quito war. Mit ihr waren wir zuerst in der Basilica del voto nacional. Hier kann man auf die Türme gehen und hat dann einen wunderbaren Blick über die Stadt. Wir haben es tatsächlich nach oben geschafft – langsam gewöhnt man sich an die Höhe. Und von oben war der Blick über Quito dann wirklich genial. Nach Norden und Süden erstreckt sich die Stadt bis in alle Ewigkeiten, nach Ost und West ist sie von Bergen begrenzt. Außerdem wirkt die Stadt auch von oben total bunt, weil es immer wieder Häuser in Knallgrün oder Orange gibt. Spannend wurde es allerdings, als wir auf den Südturm hochwollten. Die Treppen hinauf ähneln eher Leitern, und die hängen dann auch noch relativ frei in der Luft. Durch die Stufen hat man einen freien Blick nach unten! Das ist nichts für Leute mit Höhenangst. Wir haben es aber nach oben geschafft und auch von dort nochmal einen tollen Blick gehabt.
Von der Basilika aus sind wir mit dem Taxi zum Panecillo hochgefahren – dem Engel, der auf dem Hügel mitten in der Stadt steht und eins der Wahrzeichen von Quito ist. Auf dem Weg dahin geht es durch den Süden von Quito, der insgesamt ärmer ist als der Norden. Wir waren ganz froh, dass wir im Taxi waren und nicht, wie vorher überlegt, hochgelaufen sind. Oben angekommen gab es ein paar Stände mit typischen Ecuadorianischen Souvenirs (Jaa, dieser Engel ist eine Touristenhochburg) und wieder eine tolle Sicht über die Stadt. Super Ort für ein paar typische Urlaubsfotos . Dann ging es ins Hotel, Mittagessen. Am Nachmittag wollten wir dann eigentlich auf ein Stadtteilfest in Quito, aber die Freiwillige, die mit uns dahin wollte, kam leider sehr spät, deshalb hat die Zeit nicht mehr gereicht, weil es hier ja so früh dunkel wird. Und in der Dunkelheit wollten wir dann doch nicht mehr auf ein Stadtfest… Stattdessen bin ich mit ein paar anderen in den Supermarkt gegangen, wir haben uns Maracujas und Granadillas gekauft und sind damit in einen Park gewandert. Der Park war um die Uhrzeit sehr belebt: überall haben die Menschen Fußball oder Volleyball gespielt, viele Kinder sind durch die Gegend gerannt und es gab einen Markt für regionale Kunst. Das Ambiente war richtig schön da. Außerdem sind diese Früchte echt lecker, auch wenn der Inhalt der Granadillas, das, was man ist, eher aussieht wie Froschlaich. Grauer Glibber mit schwarzen Kernen. Aber, wie gesagt, trotzdem lecker. Und meine Hände riechen immer noch nach Maracuja. Außerdem haben wir Chips aus Kochbananen und noch irgendwas anderem gegessen – hat eigentlich geschmeckt wie normale Kartoffelchips, sah aber cooler aus :D
Soviel zu heute. Morgen, wie schon gesagt, lernen wir unsere Tutoren kennen. Sie werden uns das ganze Jahr im Projekt betreuen. Mal sehen, was ich so den ganzen Tag mit dem reden soll… Und dann, am Dienstag, fahren wir mit dem Bus nach Riobamba, dann lerne ich endlich meine Gastfamilie kennen. Mir wird also nicht langweilig die nächste Zeit 
Liebe Grüße an euch alle

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/