Angekommen in Riobamba

Gestern haben wir unsere Tutoren kennengelernt. Eigentlich sollten wir uns alle (also Tutoren und Freiwillige) um halb 9 bei SIGVOL treffen - pünktlich da war genau ein Tutor und alle Freiwilligen :) Mein Tutor, Pato, ist immerhin an dem Tag aus Riobamba angekommen und war deshalb zumindest halbwegs entschuldigt 4 Studen zu spät. Wir hatten dann ein bisschen Zeit, uns zu unterhalten und er hat mir ein bisschen erklärt, was so meine Aufgaben sein werden (das schreibe ich hier jetzt aber nicht - zu viel Arbeit. Ihr werdet schon mitkriegen, was ich so tue). Abends sind dann alle, die in Quito oder in der näheren Umgebung bleiben, von ihren Gastfamilien abgeholt worden. Nur wir, die nach Ambato oder Riobamba fahren, sind noch eine Nacht im Hotel geblieben. Heute morgen ging es dann aber auch für uns los. Erstmal mussten wir zu dem südlichen Busterminal in Quito kommen, das allein hat etwa eine Stunde gedauert - wie schon gesagt, Quito ist riesig und der Verkehr schrecklich. Das Terminal ist ziemlich modern, und ist eigentlich wie ein Zugbahnhof, nur halt mit Bussen. Wir haben unsere Tickets nach Riobamba gekauft (hat 4 Dollar gekostet - Reisen ist so günstig hier!),uns von den Ambato-Freiwilligen verabschiedet und sind ab in den Bus. Bis wir dann aber endgültig aus der Stadt raus waren, hat es noch über eine Stunde gedauert. Das lag jetzt aber nicht nur an dem Verkehr, sondern auch daran, dass es unterwegs noch ein paar inoffizielle Haltestellen gibt, wo Verkäufer von Bananenchips und Getränken ihr Geschäft machen und der Busfahrer versucht, noch ein paar Mitfahrer aufzusammeln. Bis wir endlich aus Quito rauswaren, war der Bus überfüllt. Es ging dann immer weiter durch die Anden, während im Bus ein Film mit dem schönen Titel "Mein Name ist Khan" lief, der passenderweise den 11. September thematisiert. War zwar auf Spanisch, konnte man aber verstehen. Die Landschaft drumherum war wunderschön, die Berge oben waren teilweise schneebedeckt, und es gab unglaublich weitläufige Täler. Die Fahrt ging durch Ambato und andere Städtchen (jeweils mit Zwischenstopp) und schließlich kamen wir Riobamba näher. Das erste Anzeichen dafür war der Chimborazo, der langsam zu erkennen war. Er war aber eigentlich auch nicht zu übersehen, da er doch wesentlich größer ist als die Berge/Vulkane drumherum, obwohl die Spitze heute in den Wolken verschwindet. Riobamba (bzw. das bisschen, was ich bisher gesehen habe) ist ein ganz schönes Städtchen. Vom Busbahnhof in Riobamba sind wir von unseren Gastfamilien abgeholt worden. Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter, meinem Gastbruder, der aber die meiste Zeit in Cuenca studiert und den Großeltern, die mit im Haus leben. Außerdem ist die meiste Zeit des Tages noch eine Haushaltshilfe da, Gloria. Zuletzt ist da noch die Katze Minerva, mit der ich mich sicherlich super verstehen werde, da wir beide ähnlich wenig Spanisch können :) Ich habe hier im Haus mein eigenes kleines Zimmer und im Moment auch mein eigenes Stockwerk, und infolgedessen auch mein eigenes Bad (Jaaa, Eva, sei neidisch! :D). Was mir bisher so von der Familie erzählt wurde klingt eigentlich ganz entspannt, meine Gastmutter arbeitet zwar leider die meiste Zeit des Tages, aber Abends werden wir ungefähr um die gleiche Uhrzeit zurückkehren, außerdem darf ich jederzeit Freunde hierherbringen, und mein Gastbruder wird wohl heute abend schon mit mir losziehen um mir ein bisschen von der Stadt zu zeigen. Außerdem hat er es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, mein Spanisch bis Ende der Woche (wenn er wieder nach Cuenca geht) zu verbessern. Im Moment ist das mit der Kommunikation noch nicht so flüssig...

 

So, ich werde jetzt mal anfangen, meinen riesigen Koffer auszupacken und mich hier ein bisschen einzurichten. Und ein paar Bilder in die Bildergalerie hochladen!

 

Liebe Grüße aus meiner neuen Heimat!

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/