Rucksack und Meerschweinchen

Tja, aus der Reise dieses Wochenende wurde doch nichts, da sich Ninas Familie, mit der ich mitfahren wollte, umentschieden hat und doch nicht in das Landhaus gefahren ist. Dafür war ich heute morgen mit Ninas Tutor, ein paar von seinen Freunden und Nina aufs Land gefahren, wo einer seiner Freunde einen Film für seine Abschlussarbeit (er studiert Medien und Kommunikationswissenschaften) zu dem Thema: Käse - von der Kuh bis auf den Tisch gedreht hat. Wir sind dazu auf den Bauernhof seiner Großeltern gefahren, der auch wirklich ganz schön ist. Außerdem waren wir natürlich in der Käserei, das war auch ganz interessant. Auf dem Bauernhof wurden wir von den Großeltern total herzlich begrüßt und direkt zum Essen eingeladen - es gab Meerschweinchen! Allerdings hätte mir die Light-Version (also einfach nur essen) für den anfang gereicht. Wir durften "unsere" Meerschweinchen vorher auch noch begutachten und zusehen, wie ihnen das Fell abgezogen wurde. Nunja. Ich muss sagen, dass mir das Meerschweinchen jetzt auch nicht soo super geschmeckt hat. Der Geschmack hat mich ehrlich gesagt ein wenig an geräucherten Fisch erinnert, was ja eigentlich ganz lecker ist, aber irgendwie nicht, wenn man gerade Meerschweinchen ist. Außerdem ist das total umständlich, das bisschen Fleisch von den Knochen abzunagen. Aber nun gut, das ist ja eh nichts, was man jeden Tag ist, und vielleicht muss man sich an den Geschmack auch einfach ein bisschen gewöhnen.

 

Heute Nachmittag habe ich mich dann noch mal mit Nina getroffen und wir haben einen Kalender gebastelt - einfach ein großes Plakat, wo jetzt alle Tage bis zur Abreise übersichtlich draufstehen und Ausflüge und so geplant werden können. Jaja, die Deutschen und ihre Pläne :) Hier macht man kaum Pläne, bzw. wirft sie einfach wieder über den Haufen, daran muss ich mich noch gewöhnen. Außerdem befürchte ich, dass ich dieses Jahr viel Zeit mit warten verbringen werde. Allein gestern habe ich 2 Stunden gewartet - morgens eine und abends eine, jeweils weil ich von irgendjemandem abgeholt werden sollte. Das nächste Mal nehme ich wieder ein Taxi...

 

Außerdem haben Nina und ich gestern einen Wanderrucksack gekauft. Ich besitze jetzt ein Exemplar in Orange, dass groß genug für mehrtätige Reisen ist und sehr robust aussieht. Und man bekommt diese Rucksäcke hier tatsächlich deutlich günstiger als in Deutschland.

 

Morgen muss ich wieder früh aufstehen, da fahre ich mit Daniel und seiner Gastfamilie auf ein Festival in irgendeinem Ort, was ganz schön sein soll. Ich bin gespannt!

 

Besos, Julia

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/