Wunderschöne Landschaften und Besuch aus Quito

Am Sonntag bin ich schon wieder früh aufgestanden - diesmal, um mit Daniel, seinem Gastbruder und ein paar Ex-Freiwilligen nach Ozogoche zu fahren, wo ein traditionelles Fest gefeiert wurde. Das war eigentlich ganz schön - es waren sehr viele Indigene mit ihren tollen bunten, traditionellen Trachten da, es wurde die Königin des Festes gewählt, getanzt, und wir haben leckere Sachen gegessen, die dort angeboten wurden - und ich habe alles vertragen. Besonders lecker waren die Empanadas mit Käse, ganz frisch und mit viel Zucker drauf. Super ungesund und super lecker! Abgesehen von dem Fest war aber vor allem die Natur total beeindruckend. Das Fest fand ziemlich abseits statt, dort hat eigentlich niemand mehr gelebt, aber gerade deshalb war die Natur unberührt und richtig schön. Schon die Anfahrt war ein Erlebnis - es ging durch weitläufige Hügelketten, und immer im Hintergrund das beeindruckende Alpenpanorama. In Ozogoche selbst gab es dann zwei Lagunen, die von Bergen umgeben waren, und es war wirklich richtig schön. Wir haben dann beschlossen, auf einen der Hügel am See hochzuklettern - einfach querfeldein durch die Sträucher. Allerdings war das ganze etwas höher gelegen als Riobamba, auf etwa 4000m Höhe, und das hat man dann doch sehr gespürt. Wir mussten immer wieder Pausen machen, und sind sehr erschöpft oben angkommen. Die Aussicht war dann allerdings genial, es hat sich gelohnt. Und runter war dann auch nicht ganz so schwer, nur etwas rutschig, weil es etwas geregnet hat. Teilweise haben wir uns heruntergerollt :)

 

Heute war ich dann wieder in der Fundacion, um zu arbeiten. Allerdings kam ich erst relativ spät dort an - ich sollte eigentlich um neun abgeholt werden, um viertel nach 10 habe ich dann mal gefragt, wo sie denn bleiben... Das war aber nicht so schlimm, denn ich habe sowieso noch keine richtige Aufgabe. Ich habe mich dann angeboten, Pato beim kochen zu helfen, um zumindest ein wenig spanisch zu sprechen, das war eigentlich ganz witzig.

Nachmittags habe ich dann Besuch aus Quito bekommen - Fernanda, meine Tutorin von Sigvol, kam vorbei, um zu gucken, wie es mir so geht. Ich habe ihr dann erzählt, dass ich im Moment eben noch nicht so viel machen kann, weil ich erst noch etwas spanisch lernen muss, dass es mir aber in meiner Familie sehr gut gefällt und es mir insgesamt gut geht. Sie hat dann noch kurz mit Fermin gesprochen, der die Fundacion im Moment leitet, weil Pato schon weg war. Der hat ihr dann ein wenig erzählt, was meine Aufgaben in der nächsten Zeit sein werden, das habe ich da dann auch zum ersten Mal gehört :) Ansonsten war das eigentlich relativ erfolgreich, weil ich fast alles erzählen konnte, was ich wollte, und ich doch langsam merke, dass meine Sprachkenntnisse besser werden.

Außerdem hat es heute zum ersten Mal, seit ich hier bin, geregnet! Das war echt gut, weil es hier schon total staubig war, weil es wohl seit Ewigkeiten nicht mehr geregnet hat.

 

Soviel zu heute, morgen geht es wieder in die Fundacion, wo dann wieder ein paar kleine Aufgaben auf mich warten.

 

Allerliebste Grüße,

Julia

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/