Wochenende in Quito

Von Freitag bis eben gerade war ich in Quito, weil das Treffen von allen weltwärts-Freiwilligen in Ecuador dort stattfand. Am Freitag sind wir also früh aufgestanden, um den Bus um 4 Uhr morgens nach Quito zu nehmen. Dort kamen wir dann am Südterminal an, mussten aber (weil die Organisation dort den Treffpunkt für alle Freiwilligen von außerhalb Quitos festgelegt hatte) zum Nordterminal fahren - also einmal durch die ganze Stadt. Wir hatten auch gefragt, ob es nicht geschickter wäre, direkt zu dem Treffen zu fahren, aber das sollten wir nicht. Nach einer teuren und langen Taxifahrt kamen wir dann am Nordterminal an, nur da stand dann leider keiner, um uns abzuholen. Zugegeben, wir waren auch etwas zu spät, aber wir hatten keine Lust, noch früher aufzustehen. Nach einigen Telefonaten wurde uns gesagt, wir sollten den Bus nehmen, der da fährt und bis zur Endstation fahren, und da würden wir uns dann treffen. Das hätte aber noch 20 Minuten gedauert, also haben wir uns dann doch ein Taxi genommen und sind zur Jugendherberge gefahren. Das Treffen an sich war nicht so spannend - erst mal gab es ein paar Kennenlernspiele, dann unseren dritten Vortrag über Sicherheit in Ecuador, zwischendurch immer wieder etwas zu essen, einen Vortrag über deutsche politische Stiftungen in Deutschland (das war aber ganz okay) und abends kamen dann noch ecuadorianische Comedians - da war ich dann aber zu müde, um noch viel zu verstehen. Es war aber total schön, die anderen Freiwilligen mal wieder zu treffen, und auch noch neue Leute kennenzulernen, die auch ein Jahr in Riobamba wohnen.

 

Am nächsten Tag sind wir zur GIZ gefahren, um den Sicherheitsbeauftragten der GIZ, der auch viel mit uns zu tun hat, kennenzulernen. Hier haben wir dann unseren 4. Vortrag über Sicherheit in Ecuador bekommen, wieder mit vielen tollen Beispielen... Aber auch sonst wurden ein paar Fragen geklärt - unter anderem bereits das Rückflugdatum, was irgendwie komisch ist, wenn man gerade mal einen Monat da ist. Aber tatsächlich (um das hier kurz festzuhalten) - der erste Monat ist bereits rum, 11 verbleiben. Nach dem Treffen sollte ich eigentlich ein neues Handy bekommen, weil man meins ja nicht richtig laden kann, aber man hat mir schon wieder ein kaputtes gegeben. Auf dem Handy kann man nicht angerufen werden. Interessanterweise habe ich jetzt beide Handys, bis ich dann nächste Woche ein neues bekomme. Danach ging es dann zum Äquator, erst zum Denkmal und dann in das Museum zum richtigen Äquator. Das Monument ist ziemlich touristisch - überall sind Souvenirläden, man kann an jeder Ecke Meerschweinchen essen und es werden typische indigene Tänze aufgeführt. Das Museum aber ist richtig schön gemacht, von den Pflanzen her schön angebaut, es fliegen Kolibris durch die Luft und man bekommt zusätlich zu den Experimenten, die beweisen sollen, dass man sich auch tatsächlich bei 0°0'0" befindet auch noch ein wenig Geschichte der indigenen Völker erzählt. Das einzig blöde war, dass das Wetter leider nicht so schön war, es hat den ganzen Nachmittag geregnet. Die Regenzeit fängt jetzt eben leider an (die Wochenendplanung für die nächste Zeit hat sich spontan in die Küstengegend und Strandregion verlagert... :)). Dann haben wir abens noch bei Tobi gekocht (Spaghetti Carbonara - allerdings ohne Pfeffer, den gab es in der Küche nicht) und sind dann mit noch mehr Freiwilligen in der Mariscal feiern gegangen.

 

Heute haben wir dann erstmal ausgeschlafen und uns zum Frühstück getroffen, das dann aber irgendwie ine Mittagessen wurde, weil es schon ein Uhr war. Tja, und danach ging es auch schon zurück nach Riobamba. Verabschiedet wurden wir in Quito von einem fetten Hagelschauer, man konnte sich am Busterminal kaum mehr unterhalten, weil es in der Halle so laut war. Jetzt warte ich noch, dass meine Gastmutter nach Hause kommt, damit ich ihr sagen kann, dass sie leider morgen wieder früh aufstehen muss um mir die neu installierte Alarmanlage auszuschalten, weil ich schon wieder verreise (und deshalb um viertel vor 5 am Busbahnhof sein muss), und dann geh ich schlafen!

 

Liebe Grüße an alle,

Julia

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/