Wochenende in Baños

Dieses Wochenende ging es nach Baños mit den anderen Freiwilligen aus Riobamba und einigen anderen aus Quito - insgesamt waren wir 7 Personen. Ausserdem war der Freitag Feiertag, sodass wir noch einen Tag mehr hatten. Es ging also am Freitag los, nachdem wir ausnahmsweise man nicht ganz früh aufstehen mussten, weil die aus Quito eine längere Anfahrt hatten als wir. Wir haben uns in Baños getroffen und sind in unser Hostel. Das war eigentlich ganz schön, es gab einen Pool und es war nicht so teuer, allerdings hatten wir die erste Nacht nur 6 Betten. Die waren dafür relativ gemütlich, nicht so durchgelegen wie das letzte Mal :)

Baños ist eigentlich ein ganz schöner Ort, allerdings sehr touristisch geprägt. Überall sieht man Europäer herumlaufen, bei uns im Hosten waren sonst noch 2 dänische Reisegruppen, und auch die Restaurants sind angepasst - als wir zu Mittag essen wollten haben wir etwas typisch Ecuadorianisches gesucht, aber erstmal nicht gefunden. Dafür sind wir bei der Suche an 5 Pizzerias und einem Schweizer Restaurant vorbeigekommen :). Nachdem wir dann aber jemanden gefragt hatten, haben wir unsere Portion Reis bekommen. Am Freitagabend waren wir in der Therme, für die Baños bekannt ist. Das Wasser da kommt direkt aus der Erde (zumindest das warme), bzw. vom Wasserfall nebenan (das ist dann eisekalt). Es riecht etwas nach Schwefel und hat eine eklige braungrüne Farbe, aber das haben wir dann mal ignoriert... Leider war es auch total voll, weil das grösste Becken gerade neu gefüllt wurde und man deshalb nicht da hinein konnte. Dafür war es aber schön warm, was vor allem die Leute ohne warme Dusche in ihren Gastfamilien genossen haben. Als wir drin waren, war es auch schon dunkel, was auch sehr schön war. Der Wasserfall daneben war beleuchtet und sah total schön aus, ausserdem hatte man einen schönen Blick über die Stadt. Danach sind wir dann wieder ins Hostel und haben uns fertig gemacht um noch wegzugehen, weil wir in Ninas Geburtstag hereingefeiert haben. Das war dann auch echt ein sehr lustiger Abend :)

Am nächsten Tag haben wir dann eine Fahrradtour gemacht, die überall als sehr schön beschrieben ist und sich "Wasserfallroute" nennt. In Baños kann man praktischerweise an jeder Ecke Fahrraäder leihen. Wir hatten uns das eigentlich so vorgestellt, dass das so ein Radweg durch das Tal ist und man dann an verschiedenen Wasserfällen vorbeifährt, aber leider ist man grösstenteils die Hauptstrasse von Baños richtung Regenwald gefahren. Nur ab und zu gab es einen extra Radweg, aber es war trotzdem sehr schön. Die Natur ist dort total grün, und je weiter man fährt desto mehr sieht es nach Regenwald aus. Und das Tal mit dem Fluss war auch sehr schön. Das Highlight der Tour kommt ganz am Ende, der "Pailon del Diablo", ein ziemlich grosser Wasserfall, der mit viel Schwung und viel Wasser in eine relativ enge Schlucht hineinfällt. Man kann auch ziemlich nah an den Wasserfall ran und wird dabei auch ziemlich nass :) Ein Glück, dass es dort viel wärmer ist als in Riobamba, wir konnten trotzdem den ganzen Tag in kurzer Hose verbringen und haben nicht gefroren. Etwas spannend war der Gang zu dem Punkt, wo man am nächsten am Wasserfall dran ist, denn es geht mehr oder weniger durch den Berg durch, und der Gang ist teilweise nicht mal einen Meter hoch - da mussten wir dann eben kabbeln :)

Am Nachmittag hat es dann - typisch Regenwald - ziemlich plötzlich angefangen zu regnen, dann haben wir uns langsam mal auf den Rückweg gemacht. Zurück ging es im Jeep - Fahrräder und wir auf die überdachte Ladefläche, für uns gabs immerhin ein paar wackelige Holzbänke, und los gehts. Da es auf dem Hinweg fast nur bergab ging war das eine sehr bequeme Variante :)

Abends haben wir dann in der Küche vom Hostel gekocht (Spaghetti Bolognese - sehr lecker) und noch ein wenig weiter Ninas Geburtstag gefeiert.

Am Sonntag bin ich schon früher als alle anderen gefahren, weil mich von Sonntag bis Donnerstag die Catharina besuchen kommt! Es ist richtig schön, sie wiederzusehen, Besuch aus Deutschland zu haben und bei der Arbeit nicht mehr alleine in meinem Büro zu sein!

 

Liebe Grüsse an euch alle,

Julia

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/