Besuch und Post aus Deutschland!

Hier schreibt euch gerade eine sehr glückliche Julia, denn als ich gerade nach Hause kam, wartete hier das Päckchen von meinen Eltern auf mich - mit leckerer deutscher Schokolade! :) Aber von Anfang an.

 

Wie schon erwähnt war es natürlich toll, dass Catharina zu Besuch war - wir haben ein bisschen die Stadt und ihre kulinarischen Spezialitäten erkundet, uns gemeinsam im Büro die Zeit vertrieben und gemütliche Filmeabende bei mir gemacht. Außerdem waren wir einen Abend bei meiner Tante eingeladen. Erst haben wir Fußball geguckt und dann lecker gegessen - es gab Raclette! Auch wenn das Gerät hier dazu verwendet wurde, in den Pfännchen Toast mit Käse und Schinken zu backen und obendrauf leckere Spieße gegrillt wurden, es war trotzdem sehr lecker! Und wir haben uns alle an meinem kleinen Gastneffen erfreut (ca. 4 Monate), der einen sehr guten Tag hatte und die ganze Zeit gelacht hat, da mussten wir natürlich mitlachen. Schade war nur, dass Catharina nach 4 Tagen schon wieder abgeholt wurde, da ihr Projekt an der Küste beginnt. Es ist aber fest eingeplant, dass ich sie dort besuchen komme!

 

Diese Woche hat mich außerdem Fernanda, meine Betreuerin, mal wieder besucht. Ich habe mit ihr darüber gesprochen, dass ich nach wie vor kaum etwas zu tun habe und wir haben dafür eine Lösung gesucht. Mehr dazu dann in 2 Wochen, wenn sich entscheidet, wie es weitergeht.

 

Am Donnerstagabend war ich mit Nina auf einem Konzert, dass das Centro Cultural, in dem sie arbeitet, mitorganisiert hat. Hier kamen Künstler aus verschiedenen Ländern (u.a. Russland, Venezuela, Chile,...) und haben etwas vorgeführt. Es gab eine Gittarengruppe, einen Chor, 2 Sänger und eine A-capella-Gruppe, die in etwa die Lateinamerikanischen Wise Guys sind. Ganz witzig, wie sie kubanische Rhythmen und Instrumente nachgemacht haben! Außerdem meinten sie dann auf einmal, sie würden jetzt eine deutsche Geschichte erzählen, dabei handelte es sich dann um Schneewittchen und die sieben Zwerge. Hätte ich nicht erwartet, das hier in Ecuador zu hören :) Nach dem Konzert sind Nina und ich spontan noch zum Abendessen mit den Organisatoren und den Künstlern eingeladen worden, in ein ganz schönes Restaurant mit leckerem Essen. In dem Hotel, in dem das Restaurant war, gab es außerdem einen Raum, in dem man einen tollen Blick über die ganze Stadt hatte, da mussten wir dann natürlich auch noch hoch. Es war auch wirklich toll, und irgendwie sah Riobamba dann doch größer aus, als ich gedacht hätte. Nunja, ich war bisher auch fast nur im Norden gewesen - im Süden kenne ich mich noch nicht so aus. Ziemlich müde und ziemlich spät ging es dann nach Hause.

 

Heute bin ich nachmittags bei Nina im Projekt gewesen, da nächsten Mittwoch ein Konzert ist, wo ich mit dem Cello im Orchestern mitspiele, und dafür wurde heute geprobt. Eigentlich sollte es pünktlich um 3 losgehen, aber... nunja, es mussten noch Noten ausgedruckt werden und um 3 war sowieso noch keiner da (außer natürlich Nina und mir :)) - letztendlich ging es dann um halb 6 los. Wir haben dann einige der Stücke gespielt und ich habe erfreut festgestellt, dass ich Cello spielen noch ganz gut hinkriege. Auch wenn meine Stimme jetzt nicht so super schwer war...

Danach bin ich noch mit zu Nina, wir haben einen Film geguckt und ich wurde bei ihrer Familie durchgefütternt - anscheinend ist es bei mir doch die große Ausnahme, dass es keinen Reis zum Abendessen gibt! Und dann vorher schön noch Kaffeetrinken mit Croissant... Ich muss dringend mehr Sport machen!

 

Tja, und als ich dann nach Hause kam, war der Brief von meinen Eltern da, worüber ich mich natürlich sehr gefreut habe! Jetzt liege ich hier in meinem Bett und habe trotz des sehr kalten Tages (tja, Friobamba stimmt doch - das ist der Spitzname der Stadt) warme Füße - vielen Dank, liebe Oma!

 

Jetzt ist auch schon wieder Wochenende, allerdings ist dieses Mal keine Reise geplant. Morgen muss ich wieder mit dem Orchester proben, außerdem brauche ich noch Konzertkleidung. Und wir wollten noch auf den Indigenen Markt, der jeden Samstag in Riobamba ist.

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/