Projektwechsel

Wie ihr aus meinen vorherigen Blogeinträgen vielleicht schon herausgelesen habt, habe ich in meinem Projekt nie viel zu tun gehabt. Ich hatte darüber mit Fernanda schon vor 2 Wochen gesprochen, woraufhin mein Chef und mein Tutor eine "Gnadenfrist" von 2 Wochen bekommen haben, um Arbeit für mich zu finden und einen Jahresplan aufzustellen. Diese letzten zwei Wochen hatte ich jedoch nach wie vor keine Arbeit, und auch das, was mir so vorgeschlagen wurde für die nächste Zeit, hört sich eher nach dem an, was ich jetzt auch schon manchmal tue - mitkommen, hinsetzen, zuhören. Und das ist irgendwie nicht die richtige Arbeit für eine Freiwillige. Deshalb habe ich entschieden, das Projekt zu wechseln. Eigentlich sollte Fernanda am Dienstag hierher kommen, damit wir das den Leuten hier im Projekt gemeinsam erklären können, das hat sie dann aber doch nicht gemacht. Und auch der Anruf bei meinem Chef hat nicht stattgefunden - stattdessen gab es eine E-Mail, die aber bis heute morgen noch keiner gelesen hatte. Ich kam also heute ins Projekt, mit meinen leckeren Cookies, und durfte das meinem Tutor dann erst mal selber erklären, was natürlich keine leichte Aufgabe war. Der war darüber natürlich nicht so erfreut, vor allem, weil er vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, und hat noch einmal versucht, mich davon zu überzeugen, dass es im Projekt Arbeit für mich gibt. Das war nicht sonderlich erfolgreich, das Ergebnis der Diskussion war die Feststellung, dass, wenn sie mich mit Arbeit versorgen, kein anderer in der Fundación mehr welche hat. Da Fernanda mich außerdem schon bei meinem Folgeprojekt angekündigt hat, steht mein Wechsel sowieso schon fest. Ich werde also ab nächster Woche im "Gobierno Autónomo Descentralizado de la Region Chimborazo" arbeiten - der Regierung der Region hier, und zwar in deren Umweltabteilung. Was aus dem ersten Gespräch so hervorging klang sehr interessant - es geht vor allem um die Aufforstung der Region, Trinkwasserversorgung auf dem Land und die Umweltbildung von Kindern. Und vor allem ist es keine Büroarbeit mehr, mir wurde versichert, dass ich normalerweise 4 Tage die Woche auf dem Land oder in kleinen Communidades bin. Was ich dann allerdings genau mache, werde ich dann am Montag erfahren, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass es dort Arbeit für mich gibt :) Es wird wohl außerdem noch ein anderer Freiwilliger aus Japan mit in der Gruppe sein, also auch ganz spannend.

 

Für mich war der Tag heute eine ziemliche Erleichterung, da die letzten Wochen wirklich nicht schön waren, da ich keine Arbeit hatte und mich nur gelangweilt habe in dem Projekt. Jetzt mit der Aussicht auf ein neues Projekt geht es mir deutlich besser! Außerdem werde ich morgen erstmal an die Küste fahren und etwas Urlaub machen :)

 

Liebe Grüße,

Julia

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/