Wochenende in Otavalo

Dieses Wochenende war ich mit Nina etwas spontan in Otavalo, einem kleinen Städtchen im Norden Ecuadors, das für seinen indigenen Markt bekannt ist. Am Freitag ging es also los, zunächst nach Quito, wo wir eine Nacht bei einer anderen Freiwilligen übernachtet haben, denn bis nach Otavalo hätten wir es an dem Tag nach der Arbeit nicht mehr geschafft. Dort wurden wir abends lecker von ihrer Gastmutter bekocht und haben stundenlang geredet. Am nächsten Tag ging es dann relativ früh los, zunächst zum Nord-Busterminal von Quito und dann weiter nach Otavalo. Das erste, was an Otavalo auffällt, ist, wie sauber und ordentlich es dort ist. Es gibt Fußgängerampeln, funktionierende Straßenlaternen im Abstand von 20m, Mülleimer, und ich habe an dem Tag dort mehr Menschen gesehen, die die Straße gefegt haben, als insgesamt bisher in Riobamba. Wir hatten zwar vorher schon im Reiseführer gelesen, dass dies eine der reicheren Regionen Ecuadors ist, und trotzdem war es eine Überraschung. Vor allem, weil dort die Indigenas die reichen sind und alle in großen Autos und mit iPhones herumlaufen - in Riobamba gehören die Indigenas zum ämsten Teil. Dann sind wir in ein Hostel, das in unserem Reiseführer stand, was ziemlich zentral war. Und auch sonst war das super - wir hatten unser eigenes Bad, bequeme Matratzen, einen Fernseher - da konnten wir uns nicht beklagen. Allerdings sind wir dort nicht lange geblieben, weil wir natürlich auf den Markt wollten. Also erst mal Geld geholt (ein Glück war unser Taschengeld für Februar von der GIZ schon da... :)) und dann über den Markt spaziert. Der Markt ist richtig schön - es gibt total schöne Sachen zu kaufen, die Atmosphäre ist toll, und Handeln macht mit ausreichenden Spanischkenntnissen auch Spaß. Wir haben dann auch ordentlich eingekauft - Tasche, Panamahut, Poncho, Deko, ein Tuch... und zum Glück war das auch alles nicht so teuer :). Man hätte zwar noch viel mehr kaufen können, die Frage ist nur immer, wie wir das am Ende wieder zurückbekommen... Na ja, aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit, und es kommen noch viele Eltern, die schon mal was mit nach Hause nehmen können.

Nachdem wir auf dem Markt waren, haben wir uns mit der Freiwilligen getroffen, die in Otavalo lebt. Mit der sind wir dann erst mal etwas essen gegangen und dann zu einem Wasserfall, der in der Nähe ist. Der war nur eine kurze Busfahrt entfernt und sehr schön, auch wenn wir bei dem einen Foto ziemlich nass geworden sind.

Danach sind wir zum Abendessen etwas weiter weggefahren, zu einem See in der Nähe von Otavalo. Dort gibt es eine Ferienanlage mit einem schönen Restaurant am See. Dort saßen wir dann und haben uns fast ein bisschen wie am Bodensee gefühlt - bis vor unserer Nase ein Kolibri herumflog :).

Abends sind wir dann noch in Otavalo weggegangen und haben zufällig noch ein paar andere GIZ-Freiwillige getroffen, die auch das Wochenende da waren (Otavalo ist nicht so groß - wenn man gleichzeitig da ist, trifft man sich auch), und haben mit denen dann den Abend verbracht.

 

Am Sonntag haben wir erst mal ausgeschlafen und sind dann in ein Café, dass uns empfohlen wurde. Das wird von einer Schweizerin geführt und man kann dort VOLLKORNBROT, frisch uns selbst gebacken, essen. Köstlich! Auch sonst war das Frühstück sehr lecker, aber das Brot war natürlich nach 5 Monaten Weißbrot das Highlight. Bevor es dann wieder Richtung Riobamba ging, sind wir erst noch nach Cotacachi, das ist etwa eine halbe Stunde von Otavalo weg und wird auch die Stadt des Leders genannt. Dort sind wir aber nur relativ kurz gewesen, um noch mal ein bisschen mehr einzukaufen, und sind dann wieder nach Riobamba. Schönes, teueres, Shoppingwochenende der ecuadorianischen Art! :)

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/