Intensivprojekt in Pacto

Ende Februar - Anfang März hatten wir GIZ-Freiwillige die Möglichkeit, eine Woche an einem Ferienprogramm für Kinder in Dörfern teilzunehmen. Diese Dörfer waren in der Parroquia Pacto, etwa 2h von Quito in Richtung Küste, also deutlich wärmer als in Riobamba. Ich, neun weitere deutsche Freiwillige und ein paar ecuadorianische Freiwillige haben daran teilgenommen.

 

So ging es am Freitag, den 22. Februar los Richtung Quito. Dort durften wir eine Nacht im Lieblingshotel aller Freiwilliger, dem Calima, übernachten, bevor es am nächsten Morgen schon früh nach Pacto ging. Dort wurden wir zunächst in die Dörfer eingeteilt und haben unsere Teamer, je nach Dorf 1-4 Jugendliche, die in der jeweiligen Communidad leben, kennengelernt. Dann wurden uns die Spiele erklärt, die wir mit den Kindern spielen sollten, und der Wochenplan besprochen. Nach dem Mittagessen blieben nur die Freiwillgen in Pacto, wir durften dann noch Gipsmasken basteln, und sind dann in unser Schlafquartier umgezogen.

 

Am nächsten Tag gab es erst Frühstück, dann wurden die Materialien und das Essen verteilt, und dann ging es auch schon los. Nunja, das war bei mir nicht ganz so einfach. Maritza, die Teamerin, bei der ich auch wohnen sollte, war über Nacht auch noch in Pacto geblieben, und hatte uns morgens beim Frühstück wieder getroffen. Dort habe ich sie dann gefragt, wie wir das nachher machen, wie ich zu ihr komme etc. Leider fällt es Ecuadorianern oft ein bisschen schwer, so weit zu planen, deshalb bekam ich leider keine eindeutige Antwort. Ich wusste also nur, dass ich bei ihr wohne und in welche Communidad ich muss, und sonst nichts. Auch die Organisatoren konnten mir leider nicht weiterhelfe und haben mir kurz vor der Abfahrt einen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem "Maritz Mazon" draufstand, mit den Worten, dass ich da wohne. Haha, witzig. So weit war ich auch schon. Dann war es also irgendwann an der Zeit, dass ich fahre. Das Auto, das mich nach Sta. Teresa bringen sollte war da, alle haben Stress gemacht und alles ins Auto geworfen, und es ging los. Ich, immer noch planlos, frage den Fahrer, ob er denn auch aus der Communidad kommen würde. Nö. Ob er Maritza Mazon kennen würde. Nö. Ob er wisse, wo sie wohne oder wo er mich hinbringen soll. Nö. Gute Vorraussetzungen. Nach etwa 20min hat dann Maritza den Fahrer angerufen, dass er umkehrt - sie war nämlich immer noch in Pacto. Dann ging es also zurück, wir haben Maritza mitgenommen, die dann praktischerweise auch wusste, wo sie wohnt, und seitdem hatte ich den Spitznamen "Julia, la perdida" (Julia, die Verlorengegangene). Dann kamen wir in dem Haus an, in dem ich eine Woche wohnen würde, und da war dann schon klar, dass ich eine Woche in einer anderen Welt leben würde. In dem Haus gab es kein fliessendes Wasser - gekocht, gewaschen und geduscht wurde mit Regenwasser. Innen gab es drei Räume (Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer), die alle nur mit einem Tuch voneinander abgetrennt waren. Im Schlafzimmer standen 2 Betten, in dem kleineren habe ich geschlafen, in dem anderen Maritza und ihre Mutter, manchmal auch noch ihre kleine Schwester. Die Toilette war in einem kleinen Verschlag neben dem Haus. Hier hat das Wort "Kloschüssel" eine ganz neue Bedeutung bekommen, denn viel mehr war es tatsächlich nicht. Eine Schüssel mit Loch unten, wo ein Rohr irgendwo nach draussen führte. Gespült wurde mit einem Eimer und Regenwasser. Ausserdem lebte dort noch eine kleine Katze, ein Hund und ein paar Hühner. Der Hund hat gerne mit der Katze "gespielt" - bedeutet, sie in den Mund genommen und geschüttelt (die war wirklich noch sehr klein), aber irgendwie war ich die einzige, die das arme Ding bemitleidet hat. Wie gesagt, ein anderes Leben. Dann ging es schon wieder zurück nach Pacto, weil Maritza und ihre Mutter da noch ein paar Sachen einkaufen mussten, ausserdem waren sie abends auf der Firmungsfeier eines entfernten Verwandten eingeladen. Da wrude getanzt und getrunken. Und zwar haben alle getrunken, egal welches Alter (grobe Faustregel: je älter, desto betrunkener - zumindest auf dieser Feier). Andere komische Sache: Egal, wie betrunken die Leute schon in der Ecke sassen, keiner wurde irgendwie mal ins Bett gebracht oder so - stattdessen wurde ihnen immer mehr Trago (Zuckerrohrschnaps) gegeben. Mir hat das bisschen, was ich getrunken habe, leider nicht so gut getan und ich konnte die halbe Nacht wegen Bauchschmerzen nicht schlafen... War aber mal wieder eine sehr interessante Erfahrung :)

Am Montag bin ich um halb 7 aufgestanden und hatte trotzdem eigentlich zu lange geschlafen. Das Progamm fing jeden morgen um 8 Uhr an, und bis zum eigentlichen Dorf, wo auch die Schule war, mussten wir erst noch mehr als eine Stunde hinlaufen. Ein Auto, das uns mitgenommen hat, kam nur selten vorbei. Ausserdem gab es natürlich noch Frühstück, und das ging auch nicht so schnell - es gab Riesenportionen. Generell habe ich in dieser Woche so viel gegessen wie noch nie. Morgens gab es Reis mit Thunfisch und frittierten Maduros (Kochbananen), dazu ein wenig Salat, Brot und Kaffee. Mittags Reis mit Fleisch und noch einer weiteren Beilage, Abends Suppe, Reis mit Maduros und noch ein bisschen Fleisch. Und das immer in riesigen Portionen. Am Anfang hatte ich abends so einen vollen Bauch, dass ich kaum einschlafen konnte, und wenn ich aufgewacht bin, war ich immer noch satt. Nur leider haben die Menschen dort einfach nicht verstanden, dass ich das nicht aufessen konnte. Ich habe erklärt, dass mein Magen einfach zu klein ist und ich auch mit weniger überlebe, aber da dort alle auf dem Feld arbeiten, ist das für die total unverständlich. Mir wurde nicht nur einmal gesagt, dass ich doch was essen müsse, sonst würde ich abmagern - und das war dann nicht wie das grossmütterliche "Kind, du musst doch gross und stark werden", sondern total ernst gemeint. Und ich wollte ja auch nicht so viel übrig lassen, weil die Menschen dort nunmal nicht so viel haben und es eigentlich total respektlos ist, nicht aufzuessen, aber das Früstück habe ich trotzdem nie geschafft. Den Rest irgendwann schon - unglaublich, wie schnell man sich an diese Mengen gewöhnt.

So, zurück zum Montag. Planmässig um 8, tatsächlich so gegen halb neun ging es dann los. Das Programm hatten wir von SIGVOL, der Organisation, die das ganze vorbereitet hat, vorgegeben. Es gab jeden Tag eine Lektion zum Thema Umwelt (am Montag war die Leccion del Día "Wie die Welt entstand"), unter dem die ganze Woche stand, dann wurde gebastelt und gespielt. Insgesamt hat das ziemlich viel Spass gemacht, aber es war zwischendurch auch ziemlich anstrengend. Unter anderem, weil diese Kinder nie leise wurden, egal wie lange man gewartet hat, dann auch, weil ich fast immer 5 Kinder an mir dranhängen hatte (und zwar wirklich hängen - manchmal habe ich mich kräftig geschüttelt, um mich wieder bewegen zu können), ausserdem hat der eine Teamer nicht wirklich geholfen (und das ist eigentlich eine riesige Untertreibung - da er selbst erst 14 war, waren viele der Kinder in seinem Alter und damit seine Freunde, und denen hat er natürlich nicht gesagt, dass sie doch bitte keine Steinschlacht oder ähnliches machen sollen. Tatsächlich war er es, der einen Teil der Decke zum Einsturz gebracht hat, weil er sehr "schwungvoll" drinnen gespielt hat). Immerhin aber war Maritza sehr motiviert, womit ich anscheinend viel Glück hatte - andere Freiwillige haben alles alleine machen müssen. Das Programm ging jeden Tag bis ca. 12 Uhr, dann gab es Essen, das von Frauen aus dem Dorf gekocht wurde, dann haben Maritza und ich aufgeräumt und sind zurückgelaufen. Am Montag sind wir nachmittags in das andere Haus der Familie (das noch weiter ausserhalb liegt als das andere, wo der nächste Nachbar "nur" 5min zu Fuss entfernt war und das direkt an der Strasse liegt), was eigentlich ganz schön liegt. Das ist inmitten der Zuckerrohrfelder, die der Familie gehören, und allen möglichen anderen Früchten, die dort wachsen. Ich habe auch wieder eine neue Frucht kennengelernt, Caimitos, die sehr lecker schmecken und aus denen irgendeine Art Wachs oder Harz herausläuft, wenn man sie isst, weswegen man dann eine halbe Stunde lang das Gefühl hat, dass einem der Mund zusammenklebt. Ausserdem hat die Familie alle möglichen Tiere dort unten - Kampfhähne, Hühner, Hunde, Kaninchen, Katzen und eine Schildkröte. Und keine Garantie, dass das alles ist :). Dort habe ich dann noch gegessen, dann sind Maritza, ihre Mutter und ich wieder hoch in das andere Haus gelaufen.

Der Dienstag lief vormittags sehr ähnlich ab wie der Montag, Thema war diesmal "Was gibt es in meinem Land?", es wurden die verschiedenen Ökosysteme besprochen, die es in Ecuador gibt. Das war schon ein bisschen komisch: Viele der Kinder waren noch nie wirklich aus dem Dorf herausgekommen, maximal bis Pacto, deshalb musste ich ihnen als Ausländerin erklären, wie es im Páramogebiet oder am Meer aussieht. Nachmittags haben Maritza und ich ein bisschen geschlafen, dann sind wir auf eins der vielen Grundstücke gegangen, was der Familie gehört und haben Caimitos gepflückt, die auf dem anderen Grundstück nämlich noch nicht so richtig reif waren. Dazu ist mein kleiner Gastbruder dann auf den Baum geklettert und hat mit einem langen Stock dann die Früchte vom Baum geholt, während Maritza, ihre kleine Schwester und ich unten sassen, die Früchte aufgesammelt und gegessen haben. Auch noch eine witzige Sache: die Namen in meiner Gastfamilie. Maritza ist ja auch für Ecuador nicht wirklich normal, ihr kleiner Bruder hiess Visney (und ich dachte bis Dienstag, dass er Disney heisst - V wird hier wie B ausgesprochen) und ihre kleine Schwester heisst Joveli. Generell war die Familie nicht so typisch für so ein Dorf: Die meisten Dort hatten ziemlich viele Kinder, bei mir waren es "nur" drei, alle von verschiedenen Vätern, von denen keiner mit im Haus wohnt. Sozusagen eine alleinerziehende Mutter in Ecuador auf dem Land, ziemlich emanzipiert.

Nachdem wir die Caimitos gepfückt und gegessen hatten war ich zwar eigentlich schon satt, aber trotzdem gab es danach noch richtig viel zu Essen. Ich habe brav gegessen bis kurz vorm Platzen, dann ging es ins Bett.

Am Mittwoch wie immer vormittags Campamento, Leccion del Dia diesmal: Wie lange braucht Müll zum Verrotten, im Meer und im Boden? Hierfür hatten Maritza und ich am Abend vorher 3h lang an Plakaten gebastelt, weil wir das ganze ja auch immer schön kreativ rüberbringen sollten. An dem Tag wurde irgendwie ziemlich viel geheult, da wurde gebissen, geschlagen... Aber Maritza und ich mussten trotzdem kaum was machen, ziemlich beeindrucken, weil sich die Kinder super umeinander gekümmert haben. Die Grossen (die ja auch zu Hause immer ein bisschen die Mutterrolle für ihre kleinen Geschwister übernehmen) haben getröstet und geschimpft, das hat sehr gut geklappt. Insgesamt gehen die Kinder dort untereinander ganz anders um als ich es beispielsweise von EJW-Freizeiten gewohnt war. Liegt sicherlich auch daran, dass die meisten untereinander verwandt sind. Man merkt aber auch, dass die meisten dort auf dem Feld gross geworden sind und schon immer körperlich arbeiten mussten, deshalb werden Werte wie Fairness oder Empathie dort einfach nicht so grossgeschrieben werden wie in Deutschland. Stattdessen kamen beispielsweise Spiele wo gerannt wurde oder es sonstwie um Kraft und Schnelligkeit bin immer sehr gut an, wie z. B. Katz und Maus oder Schubkarrenrennen. Am Nachmittag hatte ich ein bisschen Zeit alleine (das einzige Mal in der ganzen Woche, weil Maritza krank war und geschlafen hat) und konnte die ganzen Zeitschriften lesen, die ich mir gegen Langeweile mitgenommen hatte. Ausserdem habe ich meine Wäsche gewaschen (mit Regenwasser), ein bisschen Sport gemacht, Musik gehört und mich halt irgendwie beschäftigt. Abends sind wir zu den Nachbarn, bei denen ich mich immer duschen konnte, weil es dort fliessendes Wasser gab. Die sind Kolumbianer die erst seit ca. 4 Monaten in Sta. Teresa leben. Die Mutter hat mich beim Essen dann über das Migrantenleben in Deutschland ausgefragt, ob es dort Bauernhöfe gebe, auf denen sie arbeiten könne, was dort angebaut würde, wie das mit dem Visum funktioniert, ob man ein wenig deutsch können sollte... Insgesamt ist das Interesse an Deutschland und Europa dort richtig hoch. Die Kinder wollten auch alle, dass ich ihnen deutsch beibringe, alle wollten wissen, wie es so ist in Deutschland, worauf ich erst mal erklärt habe, was Jahreszeiten sind, oder wie viel der Flug kostet... Einige hatten auch Verwandte in Italien und ich hatte ein lustiges Gespräch mit einem kleinen Jungen, der von seinem Onkel erzählt hat, dem die Nudeln in Italien viel zu hart sind, während mir schon beim Gedanken an Nudeln al dente das Wasser im Mund zusammenläuft... :).

Von den Kolumbianern ging es dann wieder nach Hause, und zwar bevor der Horrorfilm richtig anfing (hier in Ecuador gucken sie seeeehr viele Horrorfilme) - der Rückweg im Dunkeln war trotzdem gruselig.

Am Donnerstag hat es leider fast den ganzen Tag geregnet, das war natürlich blöd. Leccion del dia war: Als was ist das noch zu gebrauchen? Es ging also um kreatives Recycling. Das war natürlich ganz gut, weil man da viel basteln konnte etc., da hat der Regen nicht so gestört. Wir haben also einen Besen aus Karton und Plastikflaschen gebastelt, Stifthalter aus Klopapierrollen, Blumen aus der Spitze von Plastikflaschen, Bären aus der Unterseite... da kam erstaunlich viel Kreativität zum Vorschein! :)

Als wir nachmittags auf dem Rückweg waren kamen uns die Leute von SIGVOL besuchen, um zu gucken, wie es uns so ergeht. Ausserdem haben sie uns etwas Reis dagelassen, weil es immer zu wenig war (aus meiner Sicht hat es zwar dicke gereicht, aber was solls... :)), und haben uns nochmal erklärt, was wir am Samstag beim Abschlussfest der Woche machen sollten. Irgendeinen kleinen Showact. Huch, das wussten wir bisher noch nicht. Wir wussten nur von dem Umzug, der stattfinden sollte, und hatten einfach vorgehabt, unser ganzes gebasteltes Zeug zu präsentieren. Wir mussten kurz lachen bei der Vorstellung, wir wir mit unsrem Besen ankommen, während die anderen eine komplette Choreografie vorbereitet hatten... Allerdings wussten wir auch, dass uns damit noch vieel Arbeit für den nächsten Tag bevorstand. Wir haben uns abends dann schon mal ein paar Gedanken darüber gemacht, was wir machen könnten, währenddessen Plakate für den nächsten Tag geschrieben und - das darf ich eigentlich gar nicht laut sagen - eine kleine Zwischenmahlzeit gegessen, weil wir beide HUNGER hatten. Wie gesagt, man gewöhnt sich seeehr schnell an die grossen Portionen.

Am Freitag war dann schon der letzte Tag des ganzen gekommen. In der Tageslektion ging es darum, was die Kinder selber tun können, um die Umwelt nicht zu verschmutzen, also vor allem so Sachen wie Wasser sparen, Müll in den Mülleimer, recyceln... Ausserdem mussten wir natürlich noch unsere kleine Show für Samstag vorbereiten - hier mussten aber zum Glück nicht alle Kinder mitmachen. Also haben wir uns die sechs Mädels geschnappt, die die ganze Woche am motiviertesten dabei waren, haben Röcke und ein Oberteil aus Plastiktüten gebastelt und einen kleinen Tanz einstudiert, ausserdem für die Reina, die das Dorf beim Umzug repräsentiert einen Rock und ein Oberteil aus Stoff, auf das wir bemalte Dosendeckel und Formen, die wir aus einer Plastikflasche ausgeschnitten hatten, gebastelt. Insgesamt saßen wir so bis halb sechs da... Nun gut, dafür waren wir dann fertig, auch wenn der Tanz bei weitem nicht perfekt saß und die beiden jüngsten ziemlich große Taktschwierigkeiten hatten... Danach ging es dann wieder zu dem anderen Haus der Familie, weil an dem Abend das Zuckerrohr weiterverarbeitet wurde, und da sollte ich dann zugucken, lernen, wie das gemacht wird, und mithelfen (zumindest ein bisschen für die Fotos... :D). War aber wirklich ziemlich interessant, es wurde Panela (eine Art Zucker, aber nicht ganz so süß) und Melcocha (keine Ahnung, ob das so geschrieben wird) hergestellt. Dafür lässt man den flüssigen Saft ein wenig abkühlen, dann wird der klebrig und Gummiartig, und dann muss man dem immer wieder lang ziehen und zusammenklappen, lang ziehen und zusammenklappen... nach 10 Minuten hatte ich Blasen an meinen Fingern, weil das so sehr geklebt hat. War aber eine lustige Angelegenheit - auch für Maritza und ihre Familie, die es ziemlich witzig fanden, wie ich auf einmal dastand: "Mir feht ein bisschen Haut am Finger. Wie heißt das?" :). Außerdem mussten wir am Freitag drei Mal die Kühe wieder auf ihre Koppel zurücktreiben, weil die offensichtlich einen sehr schnellen Weg gefunden haben, von der eine Wiese (wo sie eigentlich sind, das Gras aber total weggetrampelt ist) auf die andere Wiese (wo es noch viel Gras gibt) zu kommen, und dabei sämtliche geschlossenen Tore zu umgehen.

Am Samstag kam ich morgens dann tatsächlich noch zu meiner Regenwasserdusche. Dafür wurde mir einfach auf dem Herd ein Topf Wasser warm gemacht, dann wurde das in einen größeren Topf gegossen, mit kaltem Regenwasser verdünnt, und dann stand ich draußen im Bikini, vor mir ein Topf mit lauwarmen Wasser, einer kleinen Schüssel, um das Wasser aus dem Topf zu bekommen, mit ein bisschen Shampoo und habe mich geduscht. Danach ging es dann nach Pacto. Dort gab es erst den Umzug mit allen Communidades, dann die Abschlussshow. Da wurde dann etwas geredet, es gab Clowns und jedes Dorf hat seine kleine Präsentation gehalten. War insgesamt ein schöner Abschluss dieser Woche. Ich bin dann nach einer "kurzen" Evaluationsrunde mit Nina, Daniel und Karin weiter nach Mindo gefahren. Mit (ihr erkennt es ja auch an der Länge dieses Blogeintrags) vielen neuen Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen!

 

Saludos,

Julia

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/