Cuenca

Letztes Wochenende ging es für mich und Daniel nach Cuenca (Nina konnte nicht, die war nämlich in Quito, um ihre Eltern in Empfang zu nehmen). Freitag nachmittag ging es für uns also los, die Fahrt dauert so etwa 6-7 Stunden. In Cuenca wurden wir von meinem Gastbruder und seinem Cousin/Mitbewohner abgeholt, da die ja praktischerweise dort wohnen und wir deshalb bei denen geschlafen haben. Zuerst gab es eine kurze Rundfahrt durch die Altstadt, dann ging es in die Wohnung. Und ich muss sagen, die ist riesig für 2 Studenten. Ein großes Wohnzimmer, 3 Schlafzimmer, ein Bad, ein Gäste-WC und eine ziemlich große Küche. Und das ganze in Laufentfernung zur Uni. Mein Gastbruder meinte auch, sie hätten damit riesiges Glück gehabt, und dass man ja in Quito und Guayaquil als Student in Mini-Appartments wohnen müsste und in Cuenca auch so etwas möglich wäre - warum Cuenca dann immer als teuerste Stadt Ecuadors bezeichnet wird, leuchtet mir nicht ganz ein, aber gut. Die Wohnung war jedenfalls groß.

Am Samstag haben wir uns dann die Altstadt angeguckt. Insgesamt kann man über Cuenca sagen, dass es eine sehr aufgeräumte und organisierte Stadt ist - hier kann man das Leitungswasser trinken, es gibt Mülltrennung (zumindest organisch - anorganisch) und auch die Straßen sind gut in Schuss und es liegt eben einfach nicht so viel Müll herum. Ähnlich wie auch in Otavalo. In der Stadt haben wir uns dann die Kathedrale angeguckt, noch ein paar andere Kirchen (in Cuenca gibt es viele Kirchen), waren im Kulturministerium, wo es eine Ausstellung über verschiedene Ethnien gibt und haben uns Ausgrabungen des ursprünglichen Tomebamba angeguckt. Nachmittags sind wir dann in ein Wiener Café gegangen, um unsere Füße mal etwas zu entlasten, und da gab es dann zu Daniels und meiner Freude Sacher-Torte und Apfelstudel :). Sehr lecker.

Am Sonntag sind wir nach Ingapirca, den Inkaausgrabungen hier in Ecuador, gegangen. Die sind zwar nicht so groß und auch sicherlich nicht so beeindruckend wie der Macchu Picchu, aber trotzdem war das sehr interessant. Wir haben eine Führung bekommen, wo uns die verschiedenen Bauweisen und Rituale erklärt wurden. Auf der Stätte sind nicht außerdem nicht nur Ruinen der Inkas, sondern auch der Canari, die vorher da waren - war auch ganz interessant, die Unterschiede zu erfahren.Danach ging es dann schon wieder Richtung Riobamba.

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/