Ostern in Ecuador

Ostern hier in Ecuador war eigentlich relativ unspannend. Hier ist der Karfreitag Feiertag, Montag leider nicht... Am Freitag ist auch die grosse Familienfeier. Am Sonntag wird gar nicht gefeiert, was ich irgendwie ein bisschen komisch finde. Ich habe auch mit Ecuadorianern darüber geredet, die konnten mir das auch nicht wirklich erklären und meinten dann auch, dass es ja eigentlich logischer wäre, den Sonntag gross zu feiern, aber ist hier halt nicht so. Freitag also versammelte sich die gesamte Familie bei uns zu Hause - das war dann eine ähnlich grosse Versammlung wie zu Weihnachten und es wurde Fanesca gegessen, das ist hier typisch für Ostern. Schon am Donnerstagabend hatte ich fleissig mitgeholfen einen halben Kürbis kleinzuschneiden, das ist nämlich ein seeeehr aufwändiges Gericht. Hineinkommen alle möglichen für die Region typischen Sachen. Eigentlich sollten 12 Zutaten hinein, eine pro Apostel, aber unsere Zutatenliste war irgendwie länger. Letztendlich war es eine Suppe, in der Kartoffeln, 2 Maissorten, 2 Bohnensorten, Erbsen, Linsen, Chochos, 2 Kürbissorten, Karotte, Fisch und noch mehr drin war - garniert wurde das dann noch mit Eiern, Empañada und Käse. Wir ihr euch vielleicht vorstellen könnt war das ganze seeeeeehr sättigend - aber auch lecker.

Dann gab es an dem Tag noch Osterskypen mit meiner Familie, was auch sehr schön war, und ansonsten eben volle Kanne meine ecuadorianische Familie, von denen ich die Hälfte immer noch nicht wirklich kenne, geschweige denn die Namen weiss.

Samstag und Sonntag war dann wie gesagt eigentlich gar nichts mehr, ein ganz normales Wochenenende. Samstagabend waren wir noch bei einer meiner Tanten zum Kaffeetrinken eingeladen, was auch sehr nett war, das hatte aber gar nichts mit Ostern zu tun. Und Sonntag habe ich auch zu Hause verbracht und war neidisch auf meine Liebsten in Deutschland, die im Steigenberger brunchen waren... Nunja, nächstes Jahr wieder.

 

 

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/