Galapagos - Teil 1

Vom 06.06-13.06 war ich mit 3 anderen Freiwilligen auf Galapagos. Wir haben dort eine Kreuzfahrt gemacht, was ich nur jedem empfehlen kann, der mal dort hin möchte. Alles ist super unkompliziert, man muss sich nicht jeden Tag wieder um einen Ausflug kümmern, bekommt leckeres Essen und lernt neue und interessante Menschen kennen. Aber von Anfang an.


Tag 1 – Hinfahrt, Ankunft und Mosquera Island

Den grössten Stress des Urlaubs hatten wir direkt schon auf der Hinfahrt. Grund dafür war eine Taxifahrerin, die leider den Weg zum Flughafen nicht kannte. Wir hatten am Tag vorher extra eine Taxi-Cooperativa angerufen und für frühmorgens ein Taxi bestellt, sie wusste also genau, wo es hingehen sollte. Und hat sich dann hoffnungslos verfahren. Als es dann irgendwann schon nach 7 war (Flieger ging um 9:10) und uns eine Frau sagte, dass es bis in das nächste Dorf etwa eine Stunde wäre und von dort aus noch eine halbe Stunde bis zum Flughafen, und der schnellere Weg viel zu kompliziert zu finden wäre, wurden wir dann doch langsam etwas nervös. Und weil die gute Frau immer noch keinen Plan hatte und weiterhin alle 5m nach dem Weg gefragt hat, bin ich irgendwann aus dem Taxi raus, habe ein anderes Taxi angehalten, gefragt, ob der den Weg zum Flughafen wüsste und dann haben wir alle das Taxi gewechselt. War auch gut so, denn auch so kamen wir eher knapp an, und den Weg hätte unsere erste Taxifahrerin nie gefunden. So haben wir es dann aber tatsächlich in den Flieger geschafft.

Nach einer Zwischenlandung in Guayaquil ging es dann übers Meer, bis nach Baltra, wo wir gelandet sind. Dank unseres Freiwilligenausweises mussten wir dann bei der Einreise tatsächlich auch nur den Preis für Ecuadorianer zahlen, und nicht die 100$ wie alle anderen Touristen (auch wenn es etwas witzig war, den anderen Passagieren auf dem Flughafen immer wieder erklären zu müssen, dass man, obwohl man blond ist, trotzdem in der richtigen Schlange steht :D). Am Flughafen wurden wir dann direkt von Tamara, unserem Guide für die nächste Woche, abgeholt und zusammen mit den anderen Passagieren auf die Yacht gebracht (Darwin hiess die übrigens). Bei der Zimmerverteilung gab es dann eine positive Überraschung – wir sind upgegradet worden und durften so ganz oben in den schönen Zimmern mit den grossen Betten schlafen. Ausserdem haben wir dort dann natürlich auch unsere Mitreisenden kennengelernt – wir waren unterwegs mit 3 weiteren Deutschsprachigen (Schweiz/Deutschland), einer Engländerin und 8 Amerikanern.

Nach dem Mittagessen ging es dann direkt auf die erste Insel, Mosquera Island. Hier sind wir auf einem wunderschönen Sandstrand gelandet und wurden von Meeresechsen und Feuerkrabben begrüsst. Dort haben wir dann einen kleinen Spaziergang am Strand entlang gemacht zu einer Lagune. Wir hatten viel Glück und bekamen dort 2 Flamingos zu Gesicht. Auf dem Rückweg konnten wir Fregattvögel beobachten, wie sie gerade ein Nest mit frisch schlüpfenden Meeresschildkröten geplündert haben. Die Kleinen hatten sich leider die falsche Tageszeit ausgesucht, um zu schlüpfen... Vom Strand aus durften wir dann auch das erste Mal schnorcheln. Das Wasser war dort leider nicht ganz so klar, aber wir haben trotzdem schon ein paar bunte, schöne Fische gesehen – von denen haben wir die Woche dann aber noch ganz viele gesehen. Danach ging es dann wieder aufs Boot, duschen, und dann sassen wir noch ein bisschen mit den anderen auf dem Deck herum, haben uns unterhalten, bis es dann wieder lecker Abendessen gab und wir alle früh ins Bett sind.


Tag 2 – South Plaza & Santa Fe

Unser Tagesablauf sah normalerweise so aus, dass es um 7 Frühstück gab, dann vormittags 1-2 (Schorchel-)Ausflüge, Mittagessen gegen 12, dann Nachmittags wieder Landgang und/oder eine Schnorcheltour und so gegen 18:30 dann Abendessen. Vor dem Abendessen gab es immer noch ein kleines Briefing, wo der Ablauf des nächsten Tages besprochen wurde.

Am Freitag ging es zuerst auf South Plaza, eine relativ kleine Insel nahe Santa Cruz. Bei der Landung hatten wir allerdings ein kleines Problem – ein grosser Seelöwenbulle hatte es ich auf unserem Landungssteg bequem gemacht und wollte auch nach viel Klatschen seinen Platz nicht aufgeben. Daraufhin kamen dann die Park-Ranger, die zum Glück gerade in der Nähe waren, und haben ihn vertrieben. Auf South Plaza haben wir dann einen kurzen Rundgang gemacht, auf dem wir viele Seelöwen, die Möwen mit den roten Augen und ihre Jungen, Meeres- und Landleguane gesehen haben. Ausserdem kamen wir an die Klippen, von wo man eine tolle Aussicht über die ganze Insel hatte. Dort hatten wir dann etwas Zeit, Fotos zu machen, bis es dann weiterging, vorbei an riesigen Baumkakteen, Nazca-Boobies und den aus dem Biounterricht bekannten Darwin-Finken. Die ganze Zeit mussten wir aufpassen, dass wir nicht aus Versehen auf einen Landleguan oder einen Seelöwen stolpern, denn die sind erstens halbwegs gut getarnt in der Landschaft und zweitens einfach überall. Und was auch hier schon sehr beeindruckend zu sehen war, und in den nächsten Tagen nur noch stärker wurde, war, wie nah einen die Tiere heranlassen, ohne Angst zu haben oder wegzulaufen/-fliegen. Zurück an Board sind wir weitergefahren nach Santa Fe. Dort ging es dann erst mal Schnorcheln, was genial war. Hier war das Wasser viel klarer, weil wir diesmal nicht an einem Sandstrand geschnorchelt sind, ausserdem waren Seelöwen im Wasser, die auch richtig nah kamen, dann noch viele bunte Fische und wir konnten auch ein paar Meeresschildkröten sehen, die wirklich beeindruckend sind. Danach gab es dann natürlich auch noch einen Rundgang über die Insel, wo wir die Santa-Fe-Landleguane sehen konnten, ausserdem Galapagos-Bussarde und sogar eine Schlange, die wir nur mit viel Glück zwischen den Büschen entdeckt haben. Das einzige, was wir dort verpasst haben, war die endemische Galapagos-Ratte, aber auf die waren wir eh alle nicht so scharf... Am Ende gab es einen Strand voller Seelöwen, mit denen wir dann noch viele witzige Fotos gemacht haben, und dann ging es auch schon wieder zurück. Abends spielte Ecuador gegen Peru (WM-Qualifikation), da haben wir natürlich mitgefiebert. Leider hat Ecuador verloren, ein witziger Abend war es aber trotzdem.


Tag 3 – Española Island

Española war eine meiner Lieblingsinseln von Galapagos. Der Tag begann mit einem kleinen Strandspaziergang, danach ging es schnorcheln. Das Highlight hierbei: HAIE! Der eine schwamm direkt unter uns hindurch, so etwa 1,5m unter uns und war knapp 2m lang. Schon beeindruckend und ein wenig beängstigend. Hat uns aber nichts getan :) . Dann haben wir noch einen kleinen Rochen gesehen und wieder viele Fische. Danach ging es direkt los zur 2. Schnorcheltour für den Tag. Hier sind wir an einer Klippe entlang geschnorchelt, und es gab auch mal riesige Fischschwärme, Seesterne in verschiedenen Farben, Trompetenfische, und wir haben einen riesigen Rochen gesehen, der sich unter einem Stein ausgeruht hat.

Nachmittags ging es dann auf eine längere Tour über die Insel. Hier hatten wir auch mal so richtig schönes Wetter (insgesamt war es die Tage relativ bewölkt, weil hier jetzt langsam die Regenzeit anfängt, aber das war eigentlich ganz gut so, weil es dadurch nie zu warm war und sich keiner verbrannt hat). Die grösste Besonderheit der Insel waren die Albatrosse, die dort gerade am brüten waren – wir bekamen sogar ein paar Eier zu sehen. Die Vögel sind in der Luft eigentlich relativ elegant und können angeblich mehrere Jahre am Stück in der Luft bleiben, sind aber auf dem Boden, wenn sie laufen, ziemlich witzig, weil sie die ganze Zeit hin und her wackeln :) . Española ist aber auch schon an sich eine schöne Insel, mit tollen Klippen und schöner Vegetation, wo wir dann natürlich wieder erst mal Fotos gemacht haben. Ausserdem bekamen wir auch blue-footed Boobies (zu deutsch Blaufusstölpel, aber ich finde den englischen Namen cooler) zu sehen – einer hat sogar für uns den Paarungstanz sehen lassen, was eigentlich sehr ungewöhnlich ist zu dieser Zeit.

Nachts stand eine lange Überfahrt nach Floreana an, wo wir dann immer noch einen wolkenfreien Himmel hatte und damit einen beeindruckenden Sternenhimmel. Die Milchstrasse war schon ab ca. 9 Uhr abends sehr deutlich zu sehen, ich habe einige Sternschnuppen gesehen und sogar den grossen Wagen, allerdings auf den Kopf gestellt – wir sind nun mal auf der anderen Erdhälfte. Dann ging es wieder ins Bett für ein paar sehr erholsame Stunden Schlaf, denn zum Glück macht mir das viele gewackel auf dem Boot gar nichts aus, im Gegenteil – ich habe die ganze Woche wunderbar geschlafen.

 

Teil 2 über die restlichen Tage folgt bald, und auch die Bilder, wenn ich sie dann komprimiert habe. Wer aber nicht warten möchte und ein paar sehr schöne Bilder sehen möchte, die eine Mitreisende gemacht hat, der kann sich gerne mal auf ihrem Blog umgucken:
http://www.motschekiebchen1.blogspot.com/

 

Liebe Grüsse an alle!

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/