Galapagos - Teil 2 - Julia in Ecuador

Galapagos - Teil 2

Tag 4 – Floreana

Der Tag begann ziemlich früh – um sechs Uhr ging es los zur Punta Baronesa auf Floreana. Hier hat man einmal einen schönen Ausblick über die Insel, ausserdem bekommt auch noch die Geschichte der Besiedelung von Galapagos erzählt, die mit ein paar Deutschen auf Floreana begann. Hier spielt dann auch die Baronin eine Rolle, die Unruhe auf der Insel gestiftet hat und daraufhin wohl umgebracht wurde, und jetzt angeblich in einem Hotel auf Floreana herumspukt. Zurück an Board gab es dann Frühstück, bevor es zum Post Office Bay losging. Hier steht ein altes Holzfass, dass schon seit 1793 als Postfass verwendet wird. Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Du lässt deine Postkarte da und nimmst eine oder mehrere von denen mit, die schon darin liegen und an Personen adressiert sind, die bei dir in der Nähe wohnen, und lieferst sie dann ab. Mal sehen, wann die Karte ankommt, die ich hingelegt habe :). Vom Post Office Bay aus konnten wir dann auch noch mal schnorcheln, wo wir ein paar Rochen, Anemonen und Fische gesehen haben.

Dann ging es wieder an Board und wir sind weitergefahren zur Devil´s Crown. Hier sind wir wieder geschnorchelt, und es gab richtig grosse Fischschwärme zu sehen, wieder einen Hai, Kugelfische, einen Fisch, der wie Khan aus „Findet Nemo“ aussah (schwarz-gelb mit einer langen Rückenflosse) und ganz viele Kugelfische und Seesterne. Das war auch mal wieder nicht am Strand entlang, insofern war das Wasser klar und man konnte sehr viel sehen. Danach gab es dann Essen, bevor es Nachmittags zur Punta Cormorant ging. Das war ein kleiner Spaziergang über die Insel, bei der wir unter anderem Flamingos gesehen haben, und dann zu einem schönen Strand auf der anderen Seite gelangt sind. Hier durften wir nicht baden gehen, weil neben 2 Haien, die uns vermutlich nichts getan hätten, auch noch ein paar Stachelrochen im Wasser waren. Am Strand konnten wir vor allem tote Tiere beobachten – ein toter stacheliger Kugelfisch, der sehr witzig aussah, ausserdem der Panzer einer Schildkröte und das Skelett von einem Seelöwen. Auch mal was anderes. Um halb 3 waren wir allen wieder an Board und sind nach Santa Cruz gefahren. Hier durften wir den Abend an Land verbringen, aber obwohl Puerto Ayora die grösste Stadt auf Galapagos ist, gab es dort irgendwie nicht so viel zu tun und wir sind ziemlich früh wieder an Board gegangen.


Tag 5 – Santa Cruz

Der Tag auf Santa Cruz war ein Landtag, was eher unangenehm war, weil der Boden so geschwankt hat... :). Als erstes ging es zur Charles Darwin Station, wo wir etwas über die Arbeit der Organisation erfahren haben, ausserdem durften wir uns die Baby – Riesenschildkröten angucken, sowie ihre schon ausgewachsenen Artgenossen, die wirklich sehr gross sind. Nach ein bisschen freier Zeit in Puerto Ayora zum Souvenir-Shopping und dem Mittagessen ging es im Bus in die höheren Ebenen der Insel, wo wir uns die „Gemelos“, 2 beinahe identische grosse Löcher im Boden angeguckt haben, bei denen nicht ganz geklärt ist, wie sie entstanden sind. Weiter ging es auf eine Tortuga Ranch, wo die Schildkröten frei herumlaufen und man sie ein wenig in ihrer natürlichen Umgebung sehen kann. Der Eindruck der „natürlichen Umgebung“ wurde allerdings ein wenig dadurch abgeschwächt, dass wir mit mindestens 3 anderen Touristengruppen auf dem Gelände unterwegs waren. Danach ging es noch zu ein paar Lavatunneln, von denen ich auch schon Geistergeschichten gehört habe. Nach einer kurzen Wanderung durch diese und der Erklärung, wie die entstanden sind, ging es dann schon wieder aufs Boot zurück und wir sind weitergefahren.


Tag 6 – Isla Santiago

Der Tag begann mit einer Wanderung über die Insel am Strand entlang. Hier haben wir mit viel Glück 2 Schlangen gesehen, ausserdem endemische Spinnen und Seebären – das sind mehr oder weniger Seelöwen mit dickerem Fell. Ausserdem gab es dort am Strand ein paar natürliche Pools, in denen Meeresschildkröten und Seelöwen schwammen. Und wir haben die Gelegenheit für ein Gruppenfoto genutzt. Danach ging es schon wieder Schnorcheln, wo wir auch unter Wasser die Pools hatten und unter den Brücken durchtauchen konnten, wir haben ein paar kleine Haie gesehen, einen Meeresaal und ohne Erfolg versucht, einen Kugelfisch zum aufblasen zu bekommen. Nach dem Mittagessen ging es weiter zum Espumilla Beach, wo wir zwar einen kleinen Rundgang hätten machen können, da das Wetter aber gerade so schön war und wir wahrscheinlich nicht so viele Tiere gesehen hätten, sind wir am Strand geblieben, haben uns gesonnt und sind gebadet. Im Wasser schwammen auch ein paar kleine Babyhaie, die uns teilweise bis auf einen Meter nahe kamen, uns aber nicht wirklich beachtet haben, insofern haben die uns auch nicht weiter gestört. Als sich ein grosser Hai kurz dazu gesellte sind wir dann allerdings doch lieber nicht so weit hineingegangen – aber auch der war friedlich. In etwas weiterer Entfernung konnten wir beobachten, wie sich zwei Meeresschildkröten gepaart haben, und bei einem kleinen Spaziergang über den Strand ist uns auch noch mal ein Bussard begegnet, dem wir uns auf bis zu einen Meter nähern konnten. Schon beeindruckend.

Weiter ging es nach dem Mittagessen zur Bucaneer Cove, wo wir noch mal eine Klippe entlangschnorcheln konnten. Auch hier gab es wieder viel zu sehen, neu waren vor allem die 3 Goldrochen, die sich kurz zeigten.

An dem Tag hat das Programm schon etws früher geendet, da am Nachmittag wieder Ecuador gespielt hat, WM-Quali gegen Argentinien, leider waren wir aber im Fernseh-Loch und haben nur Rauschen gesehen. Die Stimmung in der Crew war dementsprechend... :)

Auf der Weiterfahrt nach Bartolomé gab es aber auch noch ein Highlight – Delfine! Bestimmt 20 von ihnen sprangen immer wieder aus dem Wasser und schwammen am Bug mit, sodass wir sie sehr nah sehen konnten. Und unser Kapitän hat auch gewendet, damit wir sie länger sehen konnten.


Tag 7 – Isla Bartolomé

Das war mal wieder ein Tag, der ziemlich früh begann – morgens um 6 ging es los, um Pinguine zu beobachten. Nachdem wir in der ersten Gruppe erst mal eine halbe Stunde im Schlauchboot den Strand entlang gefahren sind, ohne irgendetwas ausser ein paar Goldrochen zu sehen, hat unser Steuermann doch noch einen Pinguin im Wasser gesehen – die sehen im Wasser allerdings eher aus wie Enten, und sind beim tauchen auch ziemlich schnell, weswegen der auch schnell wieder weg war. Dann haben wir beim Zurückfahren aber doch noch 3 weitere gesehen, die zwar auch im Wasser waren, aber immerhin nicht sofort wieder weggeschwommen sind. Ausserdem – 4 Pinguine sind wohl ein grosses Glück, normal sind einer oder zwei. Nachdem auch die zweite Gruppe zu den Pinguinen gefahren ist, ging es nach dem Frühstück auf die Insel. Bartolomé ist vor allem bekannt für seine schöne Landschaft und vor allem den Pinnacle Rock. Um die so richtig zu sehen, mussten wir erst mal 366 Stufen hoch, bis zum Aussichtspunkt. Das hat sich aber gelohnt – trotz fehldender Sonne war die Sicht toll, wir haben ganz viele Fotos gemacht, auch mit Tamara, unserer Führerin, und uns nur so halb für die Lavakakteen interessiert, die wir auf dem Weg gesehen haben. Danach sind wir noch einmal geschnorchelt, ich habe doch noch einen Pinguin an Land gesehen, der dann gnädigerweise ins Wasser gesprungen ist und ein bisschen mit uns geschwommen ist, es gab richtig schöne rote Seesterne, eine Flunder und mit der Hilfe unseres Kapitäns, der mit uns geschnorchelt ist, haben wir auch Langusten gesehen. Leider war das Wasser hier aber (trotz Wetsuit) ziemlich kalt, deswegen sind wir leider nicht die gesamte Strecke geschnorchelt – auch wenn ich und noch 2 andere noch gewollt hätten. Direkt nach dem Mittagessen sind wir aber direkt noch mal geschnorchelt, ein paar Pinguine sind an uns vorbei geschossen (wenn die wollen, können sie nämlich bis zu 40 km/h schnell werden, und da kommen wir alle nicht mit), und wir haben noch mal viele Fische gesehen – ein letztes Mal, denn am nächsten Tag war fürs Schnorcheln keine Zeit mehr.

Danach gab es noch eine kleine Wanderung über ca. 125 Jahre alte Lava auf Santiago. Hier konnten wir dann die verschiedenen Lavaformationen sehen. Ausserdem war die Aufforderung „Bitte nicht auf die Pflanzen treten“ hier sehr leicht zu befolgen... :). Und auch Zeit für ein Gruppenfoto der besonderen Art haben wir noch gefunden.

Nachts sind wir dann wieder gefahren, und ich habe es mir mit den Freiwilligen, mit denen ich unterwegs war, vorne auf dem Boot bequem gemacht. Wir haben noch ein wenig den schönen Sternenhimmel beobachtet, Sternschnuppen gesucht und gefunden und es bedauert, dass das schon unser letzter Abend war. Während wir da sassen wurde unser Boot zwischenzeitlich von fliegenden Fischen begleitet, die dann auf allen Seiten des Bugs über die Wellen flipperten. Das war auch noch mal toll!


Tag 8 – Seymour Norte und Abflug

Früh morgens ging es los zur Insel Seymour Norte, wo wir noch mal unglaublich viele Vögel sehen konnten, unter anderem Blue Footed Boobies und ihre Jungen, Fregattvögel mit aufgeblasenem roten Hals, ein paar Landleguane und vieles mehr. Es war allerdings doch sehr früh, windig und eher kalt, weswegen wir froh waren, als wir wieder an Board waren und ein letztes Mal das leckere Frühstück bekommen haben. Danach mussten wir fertig packen, und um 8:30 ging es dann los zum Flughafen, weil die meisten einen früheren Flug hatten als wir. Wir mussten schon 2h mit „Seekrankheit“ (wackelnder Boden, wie gesagt :) ) herumsitzen, bevor wir überhaupt einchecken konnten, und dann wurde uns auch noch gesagt, dass unser Flug 2h Verspätung hatte – super. Nach einer also ebenfalls nicht so entspannten Rückreise kamen wir erst gegen 19:00 Uhr in Quito an. Kein so schöner Abschluss für eine ansonsten wunderbare Reise.

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