Die letzten Tage in Ecuador

In einer Woche bin ich bereits wieder zu Hause - ein schöner und trauriger Gedanke.

Donnerstag und Freitag hatte ich mein Abschlussseminar in Quito, was noch einmal sehr schön war. Es wurde zwar von unseren Betreuern ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt durch die ganzen symbolischen Handlungen, wie das Kerzenfeuer weitergeben, aber es hat einem doch noch mal deutlich vor Augen geführt, dass dieses Jahr bald zu Ende geht und was wir hier in Ecuador zurücklassen werden. Für mich wird vor allem der Abschied von meiner Gastfamilie schwierig, denn auch wenn ich vielleicht von allen Freiwilligen nicht die innigste Beziehung zu meiner Familie hatte sondern auch viel gereist bin, sind sie mir alle sehr ans Herz gewachsen und ich werde sie ziemlich vermissen, vor allem meine Gastmutter und meine Gastgroßeltern. Und ich weiß auch jetzt schon, dass ich das viele Reisen, die Freiheit und die ganzen Erfahrungen, die ich dabei sammeln durfte, vermissen werde, die Spontaneität und die Offenheit, die hier in Ecuador immer präsent sind, und das schöne Riobamba. Ich denke, dass ich auch selbst als Person in dem Jahr gewachsen bin und offener und selbstbewusster geworden bin gegenüber Neuem und sicherlich auch flexibler was spontane Planänderungen angeht :) Ob und wie sehr das alles so zutrifft, müsst ihr mir dann in Deutschland erzählen!

 

Das letzte Wochenende war ich auch noch ein letztes Mal an der Küste in Puerto Lopez und habe noch mal ein paar entspannte Tage verbracht. Dieses Wochenende ist voll von Abschiedsfeiern, heute schon bei Daniel und mir und morgen noch bei Nina, außerdem müssen Abschiedsgeschenke gemacht, letzte Banksachen geregelt, Fotos sortiert, gepackt und hier und hier und hier noch ein letztes Mal Kaffee getrunken bzw. essen gegangen werden... mir wird sicherlich nicht langweilig!

 

Und am Freitag um 18:15 fliege ich dann aus Quito los, und komme nach kurzen Zwischenstopps und längeren Aufenthalten dann um 22:30 in Frankfurt an. Drückt mir für die Reise die Daumen, dass alles gut geht und ich oder mein Gepäck nicht irgendwo hängen bleiben...

 

Den nächsten (und vermutlich auch letzten!) Blogeintrag gibt es dann aus Deutschland!

 

Liebste Grüße,

Julia

The Danger of a Single Story

Dieser Blog bietet kein umfassendes Bild über die Kultur Ecuadors. Ich werde mir zwar Mühe geben, keine Vorurteile aufzubauen, aber ich kann leider nicht alle meine Eindrück hier schildern, und manches nehme ich als Ausländerin auch anders wahr, als es vielleicht wirklich ist. Seht mich also nicht als Expertin für Ecuador und fasst nichts von dem, was ich schreibe, als generelle Aussage über Ecuador(ianer) auf. Ein Film dazu, der das Problem an der Sache gut verdeutlicht, und den wir auf dem Vorbereitungsseminar gezeigt bekommen haben: http://blog.ted.com/2009/10/07/the_danger_of_a/